Fragen an Klaus aka Sualk
F: Was sind Ihre ersten Erinnerungen?
K/S:
Eigenartigerweise habe ich wenige Erinnerungen an meine Kindheit. Es ist, als ob ein Schleier meine Vergangenheit umhüllt und nur einige Episoden herausblicken. Doch ein Ereignis ist mir in lieber Erinnerung: Seit meiner frühesten Kindheit wuchs in meinem rechten Ellbogen ein Geschwulst. Obwohl es kein Krebsgeschwür war, musste es doch herausgenommen werden. Ein Eingriff, der mir ein fast steifes Ellbogengelenk bescherte und meinen Traum des Profi-Handballspielers jäh beendete.
Ich wurde aus dem Krankenhaus an meinem Geburtstag, den 31. Mai, entlassen. Meine Mutter holte mich unter Tränen ab und versprach mir eine große Überraschung. Als ich zu Hause ankam und in den kleinen Garten hinter dem Haus trat, stand da eine von meinem Vater selbst zusammengebaute Tischtennisplatte. Wie sehr hatte ich mir eine gewünscht und jetzt war es Wirklichkeit. Mein Vater stand stolz daneben und lud mich ein paar Schläge zu probieren. Ich war so glücklich und dankbar. Danach gab es Erdbeeren – aus dem eigenen Garten – mit Vanilleeis. Mein zehnter Geburtstag war einer der wenigen Momente, die mir heute noch klar vor Augen stehen.
Ein anderes Ereignis in meiner Kindheit ist eine Begebenheit, die mich heute noch mit Scham berührt. Ich spielte nach meiner Operation wieder Handball und mein Vater war oft in der Sporthalle, um mich spielen zu sehen. Es war ein Samstagmorgen, meine Mannschaft spielte sich warm und ich sah meinen Vater auf der Tribüne sitzen. Natürlich ging ich zu ihm hin, um ihn zu begrüßen. Er sah alt und müde aus, kam direkt von der Nachtschicht. Seine Hände waren schwarz und schmutzig vom dreckigen Lackieren und ich schämte mich ihn als Vater zu haben. Ich sagte wohl einige Worte über seine Hände und warum er sie nicht gewaschen habe oder irgendetwas Ähnliches. Als das Spiel begann und ich zu seinem Platz blickte, war er leer. Er ist gegangen, es traf mich wie ein Blitz, dass mein geliebter Vater – Arbeiter oder nicht – aus Scham und meiner Wut wegen, gegangen war. Noch heute bedaure ich, dass ich mich nie bei ihm entschuldigt habe. Erst nachdem er an einem Herzinfarkt plötzlich starb – ich war damals 16 – kamen mir diese Momente wieder ins Gedächtnis. Aber es war zu spät.
F: Was wollten Sie als Kind werden? Feuerwehrmann, Künstler oder vielleicht Arzt?
K/S:
Ich wuchs in einer Arbeiterfamilie auf und war schon früh politisiert. Ich erinnere mich eines Tages meinen Vater, der nach dem Krieg bei Daimler Benz als Lackierer anfing, im nahen Werk zu besuchen und dort zum ersten Mal die horrenden Arbeitsbedingungen der Arbeiter zu sehen. Er arbeitete drei Schichten und ich sah ihn oft am Nachmittag oder früh morgens heim kommen, erschöpft, dreckig und von der Last der Arbeit gezeichnet.
Einer der wichtigsten Tage im Leben eines Arbeiters war damals der 1. Mai. Mein Vater und ich fuhren regelmäßig mit unseren Fahrrädern zur Kundgebung auf den Marktplatz und irgendwie fühlte ich den Stolz, der sich in den Männern und Frauen regte: Teil der Arbeiterklasse zu sein, sein Brot mit harter Hand zu erarbeiten und sich einig zu fühlen im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und ein wenig mehr Lohn. Kein Wunder, dass ich damals Politiker werden wollte, einer der die Bedingungen der Arbeiterklasse verbessern wollte und ein wenig Gerechtigkeit in die Gesellschaft zu bringen. Diese Wünsche gingen natürlich einher mit meinem Eintritt in die Jusos, langen Diskussionen in verrauchten Nebenzimmern mit dem obligatorischen Weizenbier auf dem Tisch. Das war in den 70er Jahren. Obwohl ich wusste, dass diese Welt der Politik mit ausufernden Diskussionen und nutzlosen Thesenpapieren nichts für mich war, dauerte es doch noch 10 weitere Jahre bis ich die Politik hinter mir ließ und mich ganz anderen Gebieten des Lebens widmete.
F: Was waren das für Gebiete und haben diese heute noch einen Einfluss auf Sie?
K/S:
Als ich in die 12. Klasse des Lessing Gymnasiums kam, saß da ein neuer Junge mit langen Haaren in der Klasse. Er hieß Michael und war gerade nach Heidelberg gezogen, weil sein Vater als Oberstleutnant immer wieder versetzt wurde. Warum er gerade auf eine Schule in Mannheim ging, ist mir heute noch ein Rätsel. Wir verstanden uns sofort, Anziehung auf den ersten Blick und unsere Gespräche brachten eine neue Dimension in mein Leben. Vorher war ich Teil einer Moped Clique. Wir fuhren die kleinen 50er Maschinen und unsere zwei Hauptinteressen waren diese Mopeds zu frisieren und ein Mädchen auf der Sitzbank zu haben.
Michael war anders, er war ein Einzelgänger, tief intellektuell und mit Interessen, von denen ich nichts verstand: Tarot, Astrologie, Bewusstseinserweiterung.
Und Drogen; Die Drogenwelle war bis dahin an mir vorbeigeglitten und das einzige, was ich zu mir nahm, war das gelegentliche Bier oder der berüchtigte Lambrusco aus der Zwei Liter Flasche vom Aldi.
Eines Tages in der großen Pause fragte mich Michael ob ich nicht mit ihm in den nahegelegten Park gehen wolle, um einen Joint zu rauchen. Natürlich war ich dabei. Schon damals war der Wunsch ‘alles auszuprobieren’ in mir stark ausgeprägt. Wir setzten uns auf eine etwas abgelegene Bank und rauchten das ‘dicke Ding’. Es versteht sich von selbst, dass wir es nicht mehr zurück in die Schule schafften, wir schwänzten den Rest des Schultages, redeten und philosophierten bis in den Nachmittag hinein und gingen dann zum Bäcker, um einige süße Teilchen zu verschlingen.
Dieses Erlebnis hat mich verändert. Die früheren Interessen verschwammen, alte Freunde wendeten sich ab und Michael und ich bekamen die besten Freunde und probierten alles aus, was dröhnt.
F: Nehmen Sie heute noch Drogen und haben diese Erfahrungen Sie zu dem gemacht der Sie heute sind?
K/S:
Ja! Die Drogenphase dauerte etwa 7 Jahre. Ich habe alles genommen, was es damals gab, gespritzt habe ich aber nie. Es war eine Vorbereitung für mein spirituelles Leben, dass ich heute führe und hat mein Leben in eine Richtung geschubst, für die ich dem Schicksal dankbar bin.
F: Was meinen Sie damit? Können Sie das näher erklären?
K/S:
Mein ganzes Leben veränderte sich als ich für 1 Jahr nach Indien reiste. Danach war ich ein anderer Mensch. Ich konnte einfach nicht mehr so weitermachen wie bisher, schmiss mein Studium hin und widmete mich der Astrologie, die ich seit einigen Jahren als Hobby betrieb. Als ich 1984 nach Berlin zog, wollte ich Berufsastrologe werden und anderen Menschen helfen, ihr Leben besser zu verstehen. In Indien las ich ein Buch zum wiederholten Mal: Peter Ouspensky’s “Auf der Suche nach dem Wunderbaren”. In diesem Buch beschreibt der russische Philosoph wie er George Gurdjieff begegnet und wie er von ihm ein System lernt, dass es dem Menschen möglich macht, sich zu entwickeln. Dieses Buch eröffnete mir eine neue Welt, es zeigte mir, dass wir Menschen nicht bewusst leben, dass wir im wörtlichen Sinne ‘schlafen’. Aber wir können aufwachen, können höhere Bewusstseinszustände erfahren. Die Technik besteht darin, die Aufmerksamkeit zu teilen, sich nicht mit anderen Menschen, Begebenheiten oder Dingen zu identifizieren und nicht in Tagträumerei zu verfallen.
Als ich nach Berlin kam – fand ich 4 Wochen später eine Anzeige in der “Psychologie Heute” von einem Gurdjieff/Ouspensky Zentrum in Berlin, die Einführungsveranstaltungen gaben. Ich erinnere mich noch ganz genau an den Donnerstagabend Ende November, es war eiskalt und selbst eingehüllt in eine dicke Jacke, war es eine Überwindung von Kreuzberg nach Wedding zur Einführungsveranstaltung zu fahren. Die Adresse war ein schäbiger Neubau mit kleinen Fenstern, wie man sie in den 50er Jahren zu hunderten aufbaute. Etwas enttäuscht klingelte ich an der Tür, eine junge Amerikanerin öffnete und als ich eintrat, befand ich mich in einer anderen Welt, eine Welt, die ich seit langem gesucht hatte. Ich trat der ‘Fellowship of Friends’ bei, so heißt die Schule mit richtigem Namen und befand mich 3 Monate später in einem Flieger nach San Francisco, um den Lehrer im Norden von Kalifornien zu besuchen. Die Schule hatte einen Weinberg und produzierte Wein als Spiegelbild der eigenen inneren Entwicklung. Ich hatte mich gemeldet als man Bauarbeiter suchte, die die Weinkellerei erbauen sollten und erlebte in den 6 Monaten meines ersten Aufenthaltes wunderbare Dinge. Ich bin heute noch nach fast 30 Jahren Mitglied in dieser Schule, die Zentren in der ganzen Welt hat. Ich habe selbst in mehreren der sogenannten ‘Teaching Houses’ gelebt; in Paris, Rom, London, Florenz, Amsterdam, Wien, Ahmedabad, Mumbai und Shanghai. Mein Leben ist ohne diese Arbeit nicht zu verstehen und mein Neubeginn mit dem Auftauchen von Sualk ist ein Teil davon.
F: Ihre oder besser gesagt, Sualk’s Bilder spiegeln oftmals Frauen wider. Sind das erlebte Erfahrungen oder Bilder Ihrer Phantasie?
K/S:
Sualk malt die Bilder meiner Vergangenheit. Jedes Bild ist eine Erinnerung, eine Begebenheit, die mich geprägt hat. Ich habe in meinem Leben einige Frauen geliebt; Frauen die mich einnahmen und die mich zu dem Mann gemacht haben, der ich heute bin.
F: Was war Ihre einschneidendste Liebeserfahrung?
K/S:
Sie kennen sicherlich die Geschichte aus Plato’s Symposium, in der die Trennung des weiblichen Teils des Menschen vom männlichen Teil beschrieben wird. Es wird darin gesagt, dass wir seitdem auf der Suche sind nach unserem anderen Teil und nennen das dann Seelenverwandtschaft. Ich hatte meinen anderen weiblichen Teil gefunden und diese Anziehung hat natürlich zu vielen Widrigkeiten und Verfehlungen geführt und heute muss ich sagen, dass ich tief traurig bin, mit dieser Frau nicht mehr zusammen zu sein.
F: Wollen Sie uns ein wenig mehr von Ihr erzählen?
K/S:
Gerne. Ihr Name ist Esther und unsere Liebesbeziehung dauerte von 1982 bis 1997, dem Jahr in dem wir unsere Ehe annullierten. Sie war der Grund, warum ich nach Berlin ging, sie war der Grund, warum ich Anfang der 90er Jahre nach Mannheim zurückkam und sie war auch der Grund, warum ich heute noch ziellos herumirre, mit abgesägten Wurzeln.
Es war Liebe auf den ersten Blick und natürlich wissen Sie, dass eine solch starke Anziehung sich leicht ins andere Extrem verflüchtigen kann. Wir liebten uns für einige Monate und durch ein dummes Missverständnis ging die Beziehung auseinander. Sie fuhr mit einem Freund für 6 Wochen nach Spanien und ich saß auf unserer WG-Terrasse am Mannheimer Flughafen zerknittert und in Tränen aufgelöst. Als ich es nicht mehr aushielt, bin ich einfach nach Berlin gezogen, wollte sie vergessen und ein neues Leben anfangen. Das hat dann auch irgendwie geklappt. Ich hatte einige Freundinnen, fand die “Fellowship of Friends” und reiste immer wieder nach Apollo, so heißt der Ort der Schule im Norden von Kalifornien. Als die Mauer fiel, wurde ich aufgrund meiner US-Beziehungen Scout und Fahrer für das CBS-Fernsehteam vor Ort. Einige Monate nach dem Mauerfall wurde ich dann als Redakteur bei einem neugegründeten Ostdeutschem Wirtschaftsmagazin eingestellt und machte langsam Karriere in der publizistischen Szene in Berlin. Ich verliebte mich sogar in eine Frau, Petra, und wir machten bereits Pläne für unsere Heirat als Esther mich plötzlich anrief und alles andere unwichtig wurde. Ich annullierte meine Verlobung, ging zurück nach Mannheim und heiratete sie ein Jahr später. So viel ist damals passiert, dass es Sie sicher langweilen würde, von den Jahren danach zu erzählen. Aber Esther hat mich geprägt und prägt mich heute noch.
F: Wie würden Sie sich mit einem Satz beschreiben?
K/S:
Ich bin ein wurzelloser Abenteurer mit unternehmerischen Fähigkeiten und Ambitionen.
F: Können Sie das näher beschreiben?
K/S:
Natürlich las ich als Kind Karl May, begeisterte mich an den Abenteuern und war gierig, wie so viele andere Kinder, selbst solche Abenteuer und ferne Welten zu erleben. Als Jugendlicher war ich immer auf der Suche nach einer Businessidee. Am Anfang kaufte ich - mit meinem Freund Michael – Klamotten per Kilo vom Roten Kreuz, um sie dann auf Flohmärkten zu verkaufen. Ein anderes Projekt war während des Libanesischen Bürgerkrieges Mercedes Benz dorthin zu verkaufen und so fuhren Michael und ich mit den Autos über Jugoslawien, Griechenland, Türkei und Syrien an die libanesische Grenze, um unsere Autos zu verkaufen. Ich erinnere mich noch heute an die Männer mit Bündeln von Geld in den Händen und dem Feilschen um einen guten Preis. Das war auch das erste Mal, dass ich Krieg persönlich erlebte. Wir parkten an der Grenze und nachts war der Einschlag von Granaten in gefährlicher Nähe zu hören.
Ich wurde dann später PR-Writer mit meiner eigenen Agentur “KL und Andere” und machte sogenannte “In-house Magazines” für den Bosch Dienst und VAG-Partner, produzierte Investmentbroschüren für Hamburg und Unterfranken und übersetzte nachts Nachrichten für die Lufthansa vom Englischen ins Deutsche, die dann im In-flight-Programm ausgestrahlt wurden.
Mein lukrativstes Geschäft begann jedoch in Miami Beach in Florida, wo ich einen Online Handel mit Möbelklassikern aufzog. Die Nachbauten von Bauhaus Designern, wie Mies van der Rohe, Le Corbusier und anderen orderte ich in einer kleinen Manufaktur südlich von Siena in der Toscana, schippte sie dann per Container nach Miami und verkaufte sie über das Internet und Großhändler in den USA. Es war ein 1-Mann-Unternehmen, ich hatte keine Lust zu wachsen, sondern liebte es am Strand zu liegen und die Bestellungen per Handy entgegenzunehmen.
Meine letzten Unternehmungen waren leider nicht sehr erfolgreich. Nachdem ich 4 Jahre lang in Europa herumreiste und das Geld aus dem Möbelgeschäft aufgebraucht war, ging ich zuerst zurück nach Miami, machte eine Commercial Mortgage License und ging dann nach Panama, um privates Geld für Hotels und Resorts zu akquirieren. Es war die Zeit um 2008 als die Finanzwelt zusammenbrach und Investoren händeringend nach Geld suchten, um ihre Projekte zu Ende zu bauen. Ich arbeitete für 2 Jahre ohne ein einzigen Projekt finanziert zu haben. Es war wie verhext, mehrere Finanzierungen platzen im letzten Moment und meine ganzen Bemühungen waren für die Katz. Meiner Frau Natalia finanzierte ich nebenbei noch 2 Beauty Supply Stores von dem Geld, das ich kurz vor der Finanzkrise durch den Verkauf eines Grundstückes in Kalifornien machte. Aber die Geschäfte liefen nicht gut, wir machten nur Verluste und nach 2 Jahren gingen wir ohne einen Pfennig zurück in die USA. Ich hatte noch rund $200 in meinem Account und das einzige was mir in den Sinn kam, um schnell Geld zu verdienen, war als Trucker durch die USA zu fahren. LKW Fahrer werden hier immer gesucht, die Fluktuation im Job ist einfach zu hoch. Nicht jeder kann für 4 bis 6 Wochen auf der Straße sein, fernab von Familie, Kindern, dem eigenen Heim. Ich liebe es und mache es nun rund 6 bis 8 Monate im Jahr um genügend Geld zu verdienen und mich dann anderen Dingen zu widmen - ohne Druck.
F: Sie meinen ihre Malerei. Wie hat das angefangen mit ihrer ‘anderen Hälfte’ –Sualk? Warum kommt er jetzt gerade zum Vorschein und warum ist er da?
K/S:
Ehrlich gesagt ich weiß es selbst nicht. Eins ist aber klar für mich, dass Sualk mich wieder zum Schreiben gebracht hat. Ich wollte nicht mehr Worte auf weißes Papier fassen, dachte, ich hätte zu viel schon geschrieben, zu viel Undurchdachtes, Aufgedrängtes und Sätze, die ich rein zum Geldverdienen fabrizierte. Er hat mich animiert meine eigenen Geschichten zu erzählen, seine Bilder in Worte zu fassen und mich an Begebenheiten zu erinnern, die langsam in die Dunkelheit meines Vergessens abdriften.
Wenn ich frühmorgens mit seinem Klopfen im Kopf geweckt werde, den Pinsel in die Hand nehme und nach seiner Vorgabe führe, empfinde ich mich wieder ganz, fühle die Stärke meiner Erinnerungen wiederkommen und ergötze mich an meiner eigenen Kunstfertigkeit. Wie Goethe damals sagte: “ …ach zwei Seelen wohnen in meiner Brust”; so ist es in mir ähnlich. Natürlich bin ich derjenige der die Bilder ausführt, ich bin nicht schizophren, aber dennoch fühle ich den Künstler in mir als Teil einer unbekannten Seite, einer neuen Welt, die ich behutsam betrete, um die guten Geister nicht zu verscheuchen. Sualk ist da, weil ich meiner künstlerischen Seite immer misstraute, nicht wahrhaben wollte, dass in mir diese Fähigkeit schlummert, die sich nun auftut, verwirklicht und erfüllt.
F: Sie leben zurzeit in den Vereinigten Staaten. Warum verkaufen Sie ihre Bilder in Deutschland?
K/S:
Ich habe zwei gute Freunde in Mannheim, meiner Heimatstadt, die mir helfen meine Bilder und Texte zu vermarkten. Ich habe keine Lust mehr auf Marketing, auf Selbstdarstellung und schon gar nicht auf die Anforderungen etwas zu verkaufen. Harald und Burkhard helfen mir immens und ich teile den Gewinn aus den Bildern mit ihnen und überlasse den Beiden das alltägliche sich Abmühen, das Ergattern eines Platzes in der Kunstwelt. Dazu kommt, dass ich mich immer noch im Deutschen am besten ausdrücken kann. Es klingt eigenartig, aber ich bin wirklich und unleugbar Deutsch, werde so in den USA empfunden und obwohl es meine Wahlheimat ist, kann es meine Vergangenheit, Prägung und Geschichte nicht verdrängen.